Aktuelles Bemerkungen zum DXO ONE Kameramodul

Bemerkungen zum DXO ONE Kameramodul

DXO hat eine eigene Andock-Kamera für das IPhone herausgebracht, die auf dem Papier mit FullFrame-Sensoren mithalten kann. Dazu gibt es einiges zu sagen…

// 17:50 Do, 18. Jun 2015von

DXO hat eine eigene Andock-Kamera für das IPhone herausgebracht, die auf dem Papier mit FullFrame-Sensoren mithalten kann. Dazu gibt es einiges zu sagen…



650 Euro soll die neue Andock-Kamera DXO ONE ab September kosten und eine Bildqualität liefern, die trotz eines Einzoll-Sensors eher im Bereich zwischen APS-C und FullFrame angesiedelt ist.



Die DXO ONE soll eine beeindruckende Dynamik an den Tag legen...
Die DXO ONE soll eine beeindruckende Dynamik an den Tag legen...


Glücklicher- (und auch notwendiger-)weise hat DXO gleich eine detaillierte Analyse der Kamera mitgeliefert, die einige Einblicke in die Tricks hinter der Kamera, aber auch Schwächen im DXO-Testverfahren und Erkenntnisse zur Dynamikmessung im allgemeinen liefert.



Kurz erklärt: Die Kamera erzielt ihre bemerkenswerte Ergebnisse nur im SuperRAW Plus-Modus. Hierbei werden 4 RAW-Bilder hintereinander aufgezeichnet und dann mit einer temporalen Rauschunterdrückung versehen. Ist viel Bewegung im Bild funktioniert die Rauschunterdrückung an diesen Stellen nicht gut. Und obwohl die Kamera auch filmen kann (1080p30/720p120) funktioniert dieser SuperRAW Plus Modus wahrscheinlich nur bei Fotos. Wie kurz hintereinander die RAW-Bilder aufgezeichnet werden ist nicht direkt dokumentiert.



Spannender finden wir jedoch die Aussage im Artikel, dass angeblich auch RED eine ähnliche Technik verwendet, um auf die außerordentliche Dynamik der RED-Kameras zu kommen. Diese wurde ebenfalls in einem anderen DXO-Test bestätigt.



Das ganze trifft bei uns einen wunden Punkt, warum wir nach wie vor keine Dynamik-Messungen anbieten. Denn wenn man mit einer starken Rauschunterdrückung in den Schatten eines Bildes arbeitet, erhöht man automatisch die messbare Dynamik des Bildes enorm. Arbeitet man beispielsweise bei der Messung mit Grauflächen, so werden diese nach einer Rauschunterdrückung zu einer “brauchbaren” Dynamikstufe, obwohl die Details auf diesen Flächen vorher im Rauschen untergegangen wären.



Nur wenn die Rauschunterdrückung echte Details aus dem Rauschen zum Vorschein bringen kann, kann man auch von einer echten Dynamikerweiterung reden. Werden dagegen Flächen weichgezeichnet oder falsche Details/Muster aus dem Rauschen extrahiert, so kann man anschließend auch eine erhöhte Dynamik messen, jedoch ist das Motiv nicht mehr "echt". Ein Messverfahren kann nicht ahnen, ob es ein künstliches Muster oder ein echtes Muster sieht. Es sieht nur mehr Dynamik-Stufen. Da gerade in den Schatten besonders viele Dynamik-Stufen zu retten sind, entscheidet die gemessene Noise-Reduction dann schnell über zwei oder mehr zusätzliche Blendenstufen in der Dynamik.



Nun muss man auf der Gegenseite sehen, dass man mittels augefuchster temporaler Noise Reduction tatsächlich auch echte Bilddetails gewinnen kann. Dies funktioniert jedoch auch (und gerade bei Video) z.B. mit Neat oder der Resolve TNR. So gesehen kann eigentlich jedermann seine Videos auf ähnliche Weise nachbearbeiten und ebenfalls noch ein bis zwei Dynamikstufen in seinen Videos gewinnen. Zumindest auf dem Papier und im eigenen Messlabor. Die Technik dafür gibts schon lange für die Video-Postproduktion zu kaufen...



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